Dienstag, 1. Mai 2012

Keine Meinung zu Griechenland

Griechenald. Land der Schulden, der hochbezahlten Lokführer, Steuerhinterzieher, der mit 50 Jahren pensionsberechtigten Beamten und ganz allgemein "der faulen Südländer". Und "unser" finanzielles Problem.
So wird Griechenland in weiten Teilen der Öffentlichkeit skizziert. Doch ist das so? Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Ich bin kein Griechenlandexperte (obschon ich so dies und das über das antike Griechenland weiß, aber um das geht hier es im wesentlichen nicht). Und damit habe ich etwas gemeinsam mit vielen anderen Bürgern dieses Landes.
Es ist schwierig sich eine differenzierte Meinung zu bilden und Informationsquellen zu sortieren und zu bewerten. Ich war von dem Intervie mit Michalis Pantelouris beeindruckt. Ich kenne diesen Herrn nicht weiter (http://www.pantelouris.de/ mag einen Eindruck vermitteln) und kann letztendlich seine Seriosität und Qualifikation nicht abschließend bewerten. Aber dieses Interview legt nahe, dass die Dinge nicht so einfach sind, wie sie häufig dargestellt werden. Sicherlich, Griechenland als Ganzes hat Fehler gemacht. Aber vieles was man hört, ist verfälscht und dient wohl primär dem Populismus. Nur - wem soll das nutzen? Wessen Interessen werden bei der Krise Griechenlands vertreten? Wo fließt das Geld (und darum get es primär) eigentich konkret hin? Warum sollen wir einen undemokartischen und sehr mächtigen Eurorettungsschirm installieren (ESM)?
Vieles davon kann nicht ohne weiteres beantwortet werden, aber eines ist klar - mehr Transparenz und mehr Information über die Vorgänge sind hilfreich bei der Bewertung der Situation Griechenlands. Und das ist einer der Grundansätze der Piraten. Nicht schnell irgendwas in eine Schublade stecken, sondern versuchen die Gesamtsituation zu beleuchten und sich im klaren über die eigenen Grenzen der Meinungsbildung sein. Dann kann man über alles vernüftig diskutieren und am Ende konstruktive Lösungen erarbeiten. Daher auch die häufige Piratenantwort "dazu haben wir noch keine Meinung" - das ist primär keine Koketterie, sondern es braucht häufig seine Zeit, Meinungen zu bilden. Informieren, denken, handeln. Einfach ist das nicht, aber es ist notwendig, will man gute Entscheidungen treffen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen