Montag, 26. August 2013

Kein Krieg!

Mal wieder steht die Welt vor der Eskalation eines Krieges. In diesem Fall vor einer (weiteren) Internationalisierung des Bürgerkrieges in Syrien. Um es klar zu sagen: Dieser Bürgerkrieg ist grauenvoll und die bereits 100 000 Toten sind mindestens 100 000 Tote zu viel. Krieg ist keine Lösung! Die Schuldzuweisung bei einem Krieg wie in Syrien ist mehr als schwierig, die Lage, gelinde gesagt, doch recht komplex. Außer Frage steht, dass der syrische Präsident Assad nicht unbedingt ein toleranter Philantrop ist. Genauso außer Frage steht, dass sehr große Teile der militanten Opposition mit humanistischen Idealen wohl mindestens ebensowenig am Hut haben. Eine vertrakte Situation bei der die Zivilbevölkerung in großes Leid gestürzt wird. Es ist auch richtig und wichtig dieses Leid mindern zu wollen. Man könnte die Situation in Syrien damit abkanzeln, dass man es zu einem innersyrischen Problem erklärt. Das ist aber zu einfach. Es ist zwar ein innersyrisches Problem, aber der humanistiche Wertekanon (und zu diesem stehe ich) kann Leid an Unschuldigen nicht tolerieren. Dennoch: ein militärisches Eingreifen wird aller Wahrscheinlichkeit keine Besserung bringen, eher im Gegenteil. Alle vergangenen Militäraktionen im nahen Osten gingen - man verzeihe den saloppen Ausdruck angesichts der Ernsthaftigkeit der Situation - gründlich in die Hose. Die Kriegseinmischungen haben sich nicht als erfolgreich herausgestellt. Ich kann die Situation bestimmt nicht vollends einschätzen, mir ist jedoch sehr daran gelegen aus der Geschichte zu lernen. Und die lehrt: kein militärisches Eingreifen, es verschlimmert die Situation nur noch mehr. Es ist schlimm nur zwischen verschiedenen Übeln auswählen zu können. Aber statt eines militärischen Eingreifens erachte ich das Nichteingreifen als das kleinere Übel.

Und um noch einen häufig zitierten, aber eben auch sehr richtigen und wichtigen Satz zu zitieren: Im Krieg stirbt die Wahrheit immer zu erst.

Keine Beteilugung Deutschlands an einem Krieg in Syrien! Keine Eskalation des Krieges in Syrien! Frieden schaffen ohne Waffen!

Mittwoch, 6. Februar 2013

Vom Umgang mit Inhalten - was der Fall Schavan lehrt

Nun ist erneut ein Politiker über "unsauberes Zitieren", bzw. "Flüchtigkeitsfehler" in einer Dissertation gestolpert. Als Pirat wird man häufig für einen Anhänger einer copy and paste-Kultur gehalten und man nähme es mit dem Urheberrecht nicht so genau. Von daher müsste das Piraten doch nicht aufregen, bzw. zu deren Arbeitsweise passen. Nein, das ist nicht so! Copy and paste ist eine Technik, eine sehr nützliche Technik. Man kann Inhalte Dritter innerhalb eigener Arbeiten nutzen. Das ganze wird vereinfacht, wenn man an die Quellen möglichst ohne Beschränkungen kommt (und dieses ist eine der Kernforderungen der Piraten: freier Zugang zu Inhalten). Aber was nicht geht, ist das Ausgeben von Arbeit Dritter als eigenes Werk. Das ist zwar auch copy and paste, jedoch erweitert um die Eigenschaft des Plagiierens. Das geht nicht, das ist unredlich. Wer so handelt ist kein Vorbild. Gewiss, ein paar Fehler können mal unterlaufen und ich will nicht kleinlich sein. Der Fall unserer Ministerin Schavan ist allerdings wirklich besonders pikant. Nicht nur sehe ich generell eine zu größeren Teilen auf Plagiaten basierende Arbeit nicht gerade als gute Visitenkarte für ein Ministeramt an (und selbst wenn keine Betrugsabsicht vorlag, sondern Schlampigkeit bzw. die Unfähigkeit wissenschaftlich zu arbeiten ist das auch kein deutich besseres Zeugnis, wenngleich auch ein wenig anders gelagert - weniger ethisch moralisch, sondern einfach nur fachlich schwach), sondern in diesem Fall ist es wirklich heikel bis grotesk, da a) die Arbeit "Person und Gewissen" abhandelte (innerhalb der Theologie und Philosophie bei der man geneigt ist gewisse moralische Codices zu implizieren), und b) sie Ministerin für Bildung und Forschung ist. Ich weiß nicht, wie das sonst in der Öffentlichkeit gesehen wird, aber ich stelle an eine Ministerin dieses Ressorts eben nicht beliebige Ansprüche, sondern erwarte durchaus herausragende Eigenschaften bei der Beachtung und Verteidigung der wissenschaftlichen Werte und Arbeitskultur. Das heißt nicht, dass es nicht möglich wäre ohne Dissertation oder auch nach einer missglückten Wissenschaftskarriere oder auch ganz ohne eine solche diesem Ministerium nicht vorstehen zu können. Aber nur wenn man die Vergangenheit klar benennt und aus dem Verhalten der Vergangenheit gelernt hat und dieses nachvollziebar dargelegt und das geänderte Verhalten glaubhaft vorgelebt hat (jeder hat eine zweite, dritte, ggf. gar n-te Chance verdient). Dieses Verhalten vermisse ich jedoch bei Frau Schavan. Ein weiteres Festhalten am Amt der Ministerin betrachte ich als schädlich für dieses. Aus Respekt vor dem Amt und zur Abwendung von weiterem Schaden, fordere ich den Rücktritt von Frau Schavan vom Amt als Ministerin für Bildung und Forschung.